Great Resignation: Definition, Ursachen & effektive Strategien

Drei Fachleute besprechen Kündigungspapiere im Büro thematisieren Great Resignation

Einführung in die Great Resignation

Die Great Resignation – auch bekannt als der Big Quit oder das Great Reshuffle – ist ein Phänomen, das nach der COVID-19-Pandemie begann. Es beschreibt den Massenexodus von Arbeitnehmern aus ihrem Job, der in den USA besonders ausgeprägt war. Diese Bewegung wurde durch Anthony Klotz, einen Professor für Management, im Mai 2021 vorhergesagt. Der Trend zeigte sich in erhöhten Kündigungszahlen, da viele Arbeitnehmer nach besseren Arbeitsbedingungen und neuen Karrierechancen suchten.

Der Begriff hat sich jedoch nicht nur auf das amerikanische Beschäftigungssystem beschränkt, sondern hat auch Wellen in Europa geschlagen. In Deutschland und anderen europäischen Ländern gab es zwar keine so dramatische Entwicklung wie in den USA, aber dennoch sorgten hohe Kündigungsraten für Aufmerksamkeit.

Die Relevanz für Deutschland:

Aktuelle Entwicklungen: Laut dem Randstad Arbeitsbarometer 2023 denken 38% der deutschen Arbeitnehmer über einen Jobwechsel nach[Res]. Dies zeigt, dass die Great Resignation auch im DACH-Raum ihre Spuren hinterlassen hat, wenn auch in abgeschwächter Form.

Historischer Kontext: Die Kündigungswelle in den USA begann während der Pandemie, als viele Menschen ihre Lebensprioritäten überdachten und nach besseren Arbeitsarrangements suchten.

Key Facts zur Great Resignation

Interessanterweise hat sich die Great Resignation in verschiedenen Regionen unterschiedlich manifestiert. Hier sind einige schlüssige Statistiken und Fakten:

38% der deutschen Arbeitnehmer erwägen einen Jobwechsel (Randstad Arbeitsbarometer 2023).

15% höhere Kündigungsraten in der IT-Branche im Vergleich zum Durchschnitt (Bitkom 2023).

67% der Arbeitnehmer nennen eine bessere Work-Life-Balance als Hauptgrund für einen Jobwechsel (Stepstone 2023).

In Deutschland sind etwas über ein Drittel der Unternehmen mit erhöhtem Personalabbau konfrontiert, was insbesondere in der IT-Branche auffällt. Die Hauptgründe für Jobwechsel sind überwiegend eine bessere Work-Life-Balance und Karrierechancen.

Branchenspezifische Unterschiede in der Kündigungsbereitschaft sind auffällig. Die IT-Branche zeigt eine besonders hohe Fluktuation, während andere Branchen weniger betroffen sind.

Die Work-Life-Balance ist ein entscheidender Faktor bei der Entscheidung für einen Jobwechsel. Viele Arbeitnehmer suchen nach flexiblen Arbeitsmodellen, um ihre beruflichen und privaten Lebensbereiche besser in Einklang zu bringen.

Ursachen der Great Resignation

Die Ursachen der Great Resignation sind vielfältig und reichen von pandemiebedingten Lebensreorientierungen bis hin zu wirtschaftlichen und sozialen Faktoren.

Wage Stagnation: Immer mehr Menschen verlangen bessere Bezahlung zur Deckung steigender Lebenshaltungskosten.

Limited Career Advancement: Die fehlenden Karriereperspektiven führen dazu, dass Arbeitnehmer nach neuen Chancen suchen.

Hostile Work Environments: Ein unfreundliches Arbeitsumfeld erhöht den Druck auf Arbeitnehmer, den Job zu verlassen.

Die COVID-19-Pandemie hat Menschen dazu angeregt, ihre Lebens- und Arbeitsprioritäten zu überdenken. Viele suchten nach flexiblen Arbeitsmodellen, die die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben verbessern. Übrigens ist die Psychische Gesundheit ebenfalls ein zentraler Punkt, nebenbei bemerkt haben sich viele Arbeitnehmer in der Pandemie versucht gesehen, besser um sich selbst zu kümmern.

Die Arbeitswelt hat sich grundlegend verändert. Neben der COVID-19-Pandemie, die flexibles Arbeiten in den Fokus rückte, haben sich auch die Mitarbeitererwartungen verschoben. Arbeitnehmer legen mehr Wert auf Work-Life-Balance und Karriereförderung.

Wirtschaftliche Faktoren wie die gestiegene Inflation und gehemmte Lohnentwicklung tragen ebenfalls zur Great Resignation bei. Arbeitnehmer suchen nach besseren Bezahlungen und mehr Stabilität in einem unsicheren Arbeitsmarktumfeld.

Auswirkungen auf Unternehmen

Die Great Resignation hat erhebliche wirtschaftliche und organisatorische Folgen für Unternehmen. Neben den Kosten für Neueinstellungen und Schulungen führt sie zu Herausforderungen in der Personalbeschaffung und -bindung. Die Verluste an Fachkräften beeinträchtigen die langfristige Wettbewerbsfähigkeit und Unternehmenskultur.

Wirtschaftliche Folgen der erhöhten Fluktuation

Durch den Verlust von erfahrenen Mitarbeitern entstehen hohe Kosten für Unternehmen. Die Kosten für recruiting und onboarding neuer Mitarbeiter sind wesentlich höher als langfristige Bindungsmaßnahmen. In Deutschland wird geschätzt, dass die Kosten für die Neubesetzung eines Arbeitsplatzes durchschnittlich bis zu 150% des Jahresgehalts betragen können.

Langfristige Auswirkungen auf Unternehmenskultur und Wettbewerbsfähigkeit

Eine hohe Fluktuation kann die Unternehmenskultur nachhaltig schwächen, da Vertrauensbeziehungen und fachliche Expertise verlorengehen. Dies beeinträchtigt zudem die Fähigkeit des Unternehmens, anpassungsfähig und innovativ zu bleiben. Interessanterweise zeigen viele Unternehmen im DACH-Raum Fortschritte in der Anpassung an neue Marktbedingungen, insbesondere in dynamischen Branchen wie der IT und den Life Sciences.

Erfolgreiche Retention-Strategien

Um die Fachkräfteflucht zu bekämpfen, setzen sich erfolgreiche Retention-Strategien aus mehreren Bausteinen zusammen. Dazu gehören flexible Arbeitsmodelle, attraktive Vergütungs- und Benefitpakete sowie eine starke Rolle der Führungskräfte bei der Mitarbeiterbindung.

Flexible Arbeitsmodelle und Work-Life-Balance

Mitarbeiter, die flexiblere Arbeitsarrangements nutzen, zeigen eine höhere Zufriedenheit und ein stärkeres Commitment gegenüber ihrem Arbeitgeber. Bessere Work-Life-Balance wird als Hauptgrund für Jobwechsel genannt, was darauf hinweist, dass Unternehmen mit anpassungsfähigen Arbeitsmodellen Wettbewerbsvorteile erzielen können.

Rolle der Führungskräfte und interne Kommunikation

Effektive Führung und transparente Kommunikation sind entscheidende Faktoren, um Mitarbeiter zu binden. Führende Unternehmen im DACH-Raum nutzen Strategien, die auf regelmäßige Feedbackschleifen und Mitarbeiterengagement setzten. Dies hilft, Vertrauen aufzubauen und Bewältigungsstrategien für Herausforderungen der Great Resignation zu entwickeln.

Praktische Umsetzung in Unternehmen

Die Umsetzung von Retention- und Recruiting-Strategien erfordert den strategischen Einsatz von HR-Tools und Technologien. Dies umfasst den Einsatz von People Analytics, die Anpassung des Onboardings in hybriden Arbeitsmodellen und die Revision der Recruiting-Prozesse an neue Marktbedingungen.

Einsatz von People Analytics zur Früherkennung von Kündigungsrisiken

People Analytics kann dabei helfen, potenzielle Austrittsgründe frühzeitig zu identifizieren und gezielte Maßnahmen zur Mitarbeiterbindung zu ergreifen. Durch die Analyse von Mitarbeiterdaten und Feedback können Unternehmen systematische Fortbildungsprogramme für Führungskräfte entwickeln, um Mitarbeiter erhaltene und entwickelte Fähigkeiten besser einzusetzen.

Onboarding und Kulturvermittlung in hybriden Arbeitsmodellen

In hybriden Arbeitsumgebungen ist es entscheidend, neue Mitarbeiter schnell und effektiv in die Unternehmenskultur einzubinden. Eine strukturierte Onboarding-Phase, die regelmäßige Feedback-Sitzungen und persönliche Interaktionen umfasst, kann dazu beitragen, Vertrauen zu schaffen und die Mitarbeiterzufriedenheit zu steigern.

Anpassung der Recruiting-Strategien an neue Marktbedingungen

Die geänderten Erwartungen von Bewerbern erfordern eine Anpassung der Recruiting-Strategien. Unternehmen, die sich der Herausforderung stellen, nutzen neue digitale Kanäle und betonenEmployer Branding als zentrale müsse Wettbewerbsstrategie, um Talente im DACH-Raum zu gewinnen und zu halten.

38% der deutschen Arbeitnehmer denken über einen Jobwechsel nach; diese Bereitschaft liegt sicherlich im Kontext der veränderten Arbeitswelt und ist ein wichtiger Faktor für die Anpassung von HR-Strategien.

Rechtliche Aspekte und Handlungsempfehlungen

Rechtliche Aspekte spielen eine entscheidende Rolle bei der Gestaltung von Retention-Strategien in der Great Resignation. In Deutschland müssen Unternehmen die rechtlichen Rahmenbedingungen beachten, um die Fluktuation von Mitarbeitern zu minimieren und gleichzeitig die Attraktivität des Unternehmens zu steigern.

Rechtliche Rahmenbedingungen in Deutschland

In Deutschland sind Arbeitgeber an das Kündigungsschutzgesetz (KSchG) gebunden, das Mindestanforderungen an Kündigungsfristen und die wichtigsten Gründe für eine fristlose Kündigung definiert. Unternehmen müssen außerdem die sozialen und beruflichen Aspekte ihrer Mitarbeiter beachten, da der Gesetzgeber klare Richtlinien vorgibt, um Missbrauch der Kündigungsschutzgesetze zu verhindern. Neben den rechtlichen Grundsätzen ist es auch wichtig, in Betracht zu ziehen, wie betriebliche Einigungen oder Vereinbarungen zu flexiblen Arbeitsmodellen aussehen können.

Strategische Empfehlungen für HR-Abteilungen

Um rechtlich abgesicherte und praxisbezogene Maßnahmen zu ergreifen, können HR-Abteilungen folgende Strategien verfolgen:

Flexible Arbeitsmodelle: Durch die Implementierung von flexiblen Arbeitszeiten und remote Work können Unternehmen die Zufriedenheit der Mitarbeiter steigern und gleichzeitig rechtskonform agieren.

Fortbildungsprogramme: Investitionen in Weiterbildung fördern die Karriereperspektiven der Mitarbeiter und stärken die Bindung an das Unternehmen.

Offene Kommunikation: Regelmäßige Feedbackschleifen und transparente Kommunikation innerhalb der Organisation helfen dabei, Vertrauen aufzubauen und potenzielle Frust Tristan zu identifizieren.

Insgesamt ist es entscheidend, dass HR-Einheiten proaktiv handeln und rechtlich abgesicherte Lösungen implementieren, um die Great Resignation zubewältigen und einen Wettbewerbsvorteil auf dem Arbeitsmarkt zu sichern.

FAQ und Fazit

Häufig gestellte Fragen zur Great Resignation

Was ist die Great Resignation?

Die Great Resignation beschreibt eine Welle von Kündigungen in der Arbeitswelt, die durch die COVID-19-Pandemie ausgelöst wurde. In Deutschland wurde sie weniger dramatisch erlebt, trotzdem erfordert sie Handlungen von Unternehmen zur Mitarbeiterbindung.

Welche Branchen sind am starksten betroffen?

Branchen wie die IT-Branche zeigen in Deutschland erhöhte Kündigungsraten. Internationale Probleme treten auch in der Gastronomie und im Einzelhandel auf.

Wie können Unternehmen die Fluktuation senken?

Durch flexible Arbeitsmodelle, attraktive Vergütungen und starke Führungsfiguren können Unternehmen erfolgreich gegen die Great Resignation vorgehen.

Zusammenfassung der wichtigsten Erkenntnisse

Die Great Resignation bringt sowohl Chancen als auch Herausforderungen mit sich. Während sie in den USA besonders ausgeprägt war, hat sie auch in Deutschland ihre Spuren hinterlassen. Unternehmen müssen auf die veränderten Erwartungen der Mitarbeiter eingehen, um die Fluktuation zu reduzieren und langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben.

38% der deutschen Arbeitnehmer denken über einen Jobwechsel nach, was unterstreicht, dass Unternehmen Handlungsbedarf haben (Randstad Arbeitsbarometer 2023).

Indem Unternehmen strategisch auf die geänderten Marktbedingungen reagieren, können sie nicht nur die Mitarbeiterbindung stärken, sondern auch ihre Unternehmenskultur weiterentwickeln.

Tristan ist Gründer von Treimedia und bringt über 15 Jahre Erfahrung in Marketing und Customer Success mit. Er kombiniert strategisches Denken mit praxisnahen Lösungen, um Unternehmen messbar erfolgreicher zu machen. Sein Ansatz: Klar, ehrlich, umsetzungsorientiert. Auf Treimedia teilt er fundiertes Wissen und hilfreiche Tipps, die sofort anwendbar sind – damit du mehr erreichst.

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